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#8 – Rajasthan – Jaipur

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Jaipur, Rajasthan, Indien

Die lokale Story – was so passiert ist

Der Weg nach Jaipur betrug nicht mehr als vielleicht 180 km, aber durch die Temperaturen war es trotzdem anstrengend. Wenn man aber an den Slums am Rande von größeren Städten vorbeikommt, vergisst man die eigenen Strapazen sofort. Einfache Unterkünfte, aus Ästen und schwarzer Plastikfolie zusammengebaut, ohne fließendes Wasser oder Toiletten leben Tagelöhner oder Wanderarbeiter bei 50° Grad mit ihren Familien auf Brachland vor den Toren der Stadt.

Jaipur ist die Hauptstadt des Bundesstaates Rajasthan und gleichzeitig mit ungefähr 5 Mio. Einwohnern der Region. Jaipur wird wegen der einheitlich rosaroten Anstriche der Altstadtgebäude auch als „Pink City“ bezeichnet. Rosarot ist traditionell die Farbe der Gastlichkeit in Rajasthan – in der 2. Hälfte des 19. Jhdts. wurden alle Häuser in Jaipur so angestrichen, weil der damalige Kronprinz von Wales zu Besuch kam.

Das bekannteste Bauwerk Jaipur ist das Hawa Mahal – der Palast der Winde. Es wurde am Ende des 18. Jhdts erbaut. Die vielen Erker entlang der Fassade dienten den Hofdamen des Maharadjas, um das Leben auf der Straße beobachten zu können – da sie den Palast nicht verlassen durften.

Direkt hinter dem Palast der Winde befindet sich der Stadtpalast in dem sich ein Museum befindet. Wir hatten keine Lust auf einen Museumsbesuch sondern nutzten die Zeit, um durch die Stadt zu streunen.

Das Leben findet direkt auf der Straße statt. Jeder betreibt sein Geschäft am Straßenrand, für die Leute hier ist das Selbstverständlich. Faszinierend zu beobachten sind die Handwerker und Dienstleister, wie sie mit einfachen Mitteln ihr Tagwerk verrichten. Besonderen Respekt hatte ich vor dem Kesselschmied, der mit einer einfachen, handbetriebenen Luftpumpe, etwas Holzkohle und einem Hammer zwischen den Fußgängern einen riesigen Kessel herauszauberte. Aber auch der Friseur, die Schlüsselmacher, der Nähmaschinen-Mechaniker  oder die Bänder-Knüpfer verstehen ihr Handwerk vom Allerfeinsten.

Nigel hatte ein gesundheitliches Problem bekommen, sein linker Unterschenkel schwoll plötzlich an. Um die Ursache festzustellen suchten wir ein staatliches Krankenhaus auf. Ich hatte zuvor schon einige Male ein solches Vergnügen gehabt. Für ihn war es das erste Erlebnis dieser Art, dementsprechend verstört war er zum Schluss. Das Chaos in der Aufnahme ist wie in jedem indischen Spital legendär, die hygienischen Bedingungen jenseits des zumutbaren und die Reihung der Patienten ein Rätsel. Diskretion gibt es nicht. Kollabierte liegen unbehandelt neben Leuten mit Halsweh, am ganzen Körper schwer verbrannte Kinder neben einem Greis mit Herzinfarkt und dazwischen Schreien Angehörige und Klinikpersonal in voller Lautstärke um die Wette. Wenn man das Aufnahme-Procedere überlebt, wird man allerdings kostenlos behandelt.

Glücklicherweise war es nichts schlimmes, mit Antibiotika und entzündungshemmenden Mitteln sollte er es wieder hinbekommen. Am Abend auf einem Spaziergang durch die Stadt, kamen wir nochmals am Palast der Winde vorbei.

Mit dem Motorrad ist es sehr einfach, unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Tuk-Tuk-Fahrern die Gegend zu erkunden. Auch in Jaipur gibt es noch ein Fort auf einem Burghügel und in einem See vor der Stadt befindet sich der Jal Mahal Palast.

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