Pushkar-See, Pushkar, Rajasthan 305022
Die Fahrt von Jaipur in Richtung Westen nach Pushkar war kurz und fast problemlos. Ich hatte mir wieder einmal einen Nagel in den Hinterreifen gefahren. Glücklicherweise war in der Nähe eine Reifen-Werkstatt, so konnte ich die Reparatur dem Profi hinterlassen. Nachdem ich diesen Schlauch schon einmal flicken ließ, war es eine gute Gelegenheit, gleich einen neuen montieren zu lassen.
Der Pushkar See ist ein kleiner, künstlich angelegter See zwischen Jaipur und Jodhpur und zählt für Hindus zu den heiligsten Gewässern Indiens. Ein Bad in seinem Wasser ist genauso reinigend wie ein Bad im Ganges. Der See wurde bereits im 4. Jhdt. v. Chr. in alten Texten erwähnt und wird seit dieser Zeit verehrt. Der See ist von Ghats und Tempeln umgeben, jährlich pilgern 100.000ende gläubige Hindus hierhin, um sich reinzuwaschen und um Gesundheit für sich und ihre Familien zu bitten. Hier wurde auch ein Teil der Asche Mahatma Gandhis in den See gestreut.
Im Ort ansässige Brahmanen (Hindu-Priester aus der obersten Kaste) unterstützen die Gläubigen gegen eine kleine Spende bei ihren rituellen Waschungen. Als Ausländer sollte man da aber aufpassen. Da in Pushkar sehr viele Touristen unterwegs sind, gibt es hier auch vermeintliche Priester, die auf diesem Wege Leichtgläubige abzocken möchten. Diese Burschen sind sehr erfahren und man muss schon eine gewisse Härte besitzen, um ohne allzu großen Verlust wieder aus ihre Fängen heraus zu kommen.
Pushkar ist ein kleines Städtchen mit ungefähr 20.000 Einwohnern, die hauptsächlich vom Tourismus leben. Die Dichte an Hotels, Gästehäusern und Restaurants ist bezeichnend dafür. Das berühmteste Ereignis ist der alljährlich im November stattfindende Kamelmarkt, zu dem hunderttausende von Menschen kommen. Aber auch außerhalb dieses Events, ist dies nette kleine Stadt mit ihren bunten Häusern und dem besonderen Flair einen Besuch wert.
Etwas außerhalb des Stadtzentrums befindet sich ein Hügel, von dem aus ein Tempel über der Stadt thront. Der Aufstieg dauert maximal 25 Minuten, aber bei hohen Temperaturen über 40° C kommt man schön ins Schwitzen. Wenn man bei dieser Hitze bergauf zu wenig trinkt – wie mein Begleiter Nigel – dann kann es schon passieren, dass der Kreislauf nicht mehr mitspielt.
Der Aufstieg lohnt sich auf jeden Fall. Der Tempel ist zwar nichts besonderes, aber der Ausblick über den Ort Pushkar und den See entschädigt für die erlittenen Strapazen.