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Kambodscha – Tuolsleng & Killing Fields

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សង្កាត់​បឹង​កេងកង​៣ ខណ្ឌ​ចំការ​មន, ផ្លូវលេខ ១១៣, រាជធានី​ភ្នំពេញ 12304, Cambodia

Die lokale Story – was so passiert ist

Die Menschen im Königreich Kambodscha hatten im vorigen Jahrhundert eine schwere Zeit hinter sich zu bringen. Während des Vietnamkrieges wurde das Land zuerst von den Truppen des Vietcong angegriffen, um danach ausgiebig von der Amerikanischen Luftwaffe bombardiert zu werden. Nach Ende des Krieges in Süd-Ost Asien und dem Abzug der amerikanischen Truppen übernahmen 1975 die Schergen des kommunistischen Widerstandskämpfers Pol Pot, die roten Khmer, die Herrschaft im Land. Es war eine fast 3 1/2 jährige Schreckensherrschaft und mit das Dunkelste, dass die Menschheit bis dorthin erlebt hatte. 1979 wurden die kommunistischen Machthaber durch die reguläre vietnamesische Armee abgesetzt und die Kambodschaner weitgehend von der Tyrannei befreit.

Pol Pot, auch genannt „Bruder Nr. 1“ der roten Khmer, wollte aus Kambodscha einen Steinzeitkommunistischen Bauernstaat gestalten – jeder der diesem Ideal widersprach, also z.B. in einer Stadt wohnte, gebildet war oder auch nur eine Brille trug, galt als Konterrevolutionär und wurde verfolgt, umgesiedelt und zur Zwangsarbeit verpflichtet oder inhaftiert. Während der Herrschaft der roten Khmer starben im Land bis zu 2 Mio. Menschen an Hunger, Entkräftung oder durch Hinrichtungen, also durch systematischen Genozid.

Das in Phnom Penh liegende Tuol Sleng oder auch als S21 bezeichnet, war wohl das berüchtigste Foltergefängnis dieser Zeit und ist heute als Mahnmal für die Öffentlichkeit zugänglich.

Das Museum ist weitgehend im Original erhalten, man bekommt mit dem Eintritt einen Audioführer und kann gut und gerne 3 Stunden zu den einzelnen Texten in der Anlage verbringen. Ich habe diesbezüglich schon einiges gesehen und dachte abgehärtet zu sein. Aber es war wirklich ein beklemmendes Gefühl, zwischendurch wurde mir so richtig Übel.

Wie es in einer Kommunistischen Zentralregierung üblich ist, wurde von den Beteiligten (schon aus Selbstschutz) alles genauest Dokumentiert. Aus diesem Grund kann man die Gesichter zu den Schicksalen sehen und die dazugehörigen Geschichten nachempfinden. Neben den Folterwerkzeugen und Eisenfesseln, waren auch tausende von Fotos der Leidtragenden ausgestellt.

Über 20.000 Menschen waren in diesem Gefängnis inhaftiert, fast alle – bis auf 8 Überlebende! – kamen darin zu Tode. Vor einem der Gebäude saß ein alter Mann unter einem Baum, der sich mit mehreren Jungen Leuten unterhielt. Er ist einer der 8 Überlebenden – sein Glück war, dass er als einziger im Gefängnis Schreibmaschinen reparieren konnte, d.h. er war von Nutzen und wurde deshalb nicht zu Tode gefoltert. Seit seiner Befreiung kommt er täglich nach Tuol Sleng und unterhält sich dort mit den Menschen.

Etwas außerhalb der Stadt, ungefähr eine Stunde mit dem Rikscha aus dem Zentrum ins Umland liegt Choeung Ek, eines von ungefähr 300 Killing Fields in Kambodscha. So wurden jene Hinrichtungsstätten genannt, die für den politisch motivierten Massenmord genutzt wurden.

Wenn man vom Parkplatz aus in das Gelände kommt, fällt einem zu allererst eine sehr schöne Stupa im Zentrum der Anlage auf. Am Ende des Rundganges geht man in die Stupa hinein, dort sieht man dann, dass sie bis unter den Rand mit etwa 9.000 exhumierten Schädeln gefüllt ist. Man geht davon aus, dass alleine in Choeung Ek mehr als 17.000 Menschen zu Tode gebracht wurden.

Auch hier wurde man von einem Audio-Guide in einem vorgegebenen Rundgang durch die Anlage geführt, wobei auch dieser Rundgang ungefähr 3 Stunden gedauert hatte. Man sollte die vorgegebenen Wege nicht verlassen, da nicht alle Massengräber freigelegt wurden.

Aber selbst unter dem ausgesteckten Weg dürften sich Gräber befinden, da immer wieder Stofffetzen von Bekleidungsstücken oder Knochen aus dem Untergrund zum Vorschein kommen.

Ich wollte hier eigentlich auf keine Details eingehen, aber am Erschütternsten war für mich jener Baum, an dem die Exekutionskommandos Kleinkinder erschlagen hatten. Dazu ist eigentlich nichts mehr zu sagen. Lg Heinz

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