Der erste Besuch in Süd-Ost-Asien war von meinem Freund Gerald. Während seine Frau und Tochter auf den Philippinen blieben, entschied er sich eine Woche nach Thailand zu kommen und gemeinsam mit mir im Norden, in der Stadt Chiang Mai und Umgebung zu verbringen.
Unser Plan für diese Woche war kurz und bündig – Spaß haben, mit Moperl’n herumfahren, gutes Essen, ein paar kalte Bier und – wenn noch genug Zeit blieb – sich ein paar Sehenswürdigkeiten anschauen.
Gerald war zu Beginn etwas enttäuscht, weil wir für unsere Ausflüge gerade einmal Honda 125er Roller geliehen bekamen. Im Norden von Chiang Mai, in Richtung der Grenze zu Myanmar geht es in die Berge in das Städtchen Pai. Hin- und zurück sind es insgesamt ca. 250 km, auf einer Strecke von ca. 140 km befinden sich ungefähr 1.500 Kurven. Nachdem er gesehen hatte, dass bei richtige Fahrweise wir auf diesen kleinen Motorrädern auch von großen, schweren Motorrädern nicht überholt werden konnten, war er dann doch ziemlich happy. Das einzige Verkehrshindernis waren die ständigen Polizeikontrollen – nachdem er keinen Führerschein mit sich hatte, musste er einmal brav einzahlen – natürlich ohne Beleg.
Unser Aufenthalt in Chiang Mai war nach einer Woche zu Ende – der Rückflug war pünktlich und wir kamen um 8 Uhr morgens am Flughafen von Bangkok an. Mein jüngster Sohn Maxi und seine Freundin Jacky trafen dort eine Stunde vor uns ein, so konnten wir uns gleich dort treffen, während Gerald gleich nach Manila weiterflog.
Beide waren zu dem Zeitpunkt gerade 20 Jahre alt – es war ihre erste große Reise fern der Heimat. Ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass ich sie bei ihren ersten Fernreise-Erlebnissen begleiten und ein wenig leiten konnte.
Nach einem langen Tag auf Besichtigungstour durch Bangkok nahmen wir am nächsten Morgen den ersten Bus nach Siem Reap in Kambodscha. Die Hauptattraktion dieser Region sind die weitreichenden Tempelanlagen des Weltkulturerbes von Angkor Wat – eine der eindrucksvollsten historischen Stätten die ich je zuvor gesehen hatte.
Beide waren sehr interessiert und ausdauernd, so verbrachten wir 3 Tage für ausgiebige Besichtigungen bei 40 Grad im Schatten – ehe es auf einer 8-stündigen Bootsfahrt in den Süden in die Hauptstadt Phnomh Penh weiter ging.
Den Abschluss bildete ein mehrtägiger Aufenthalt in der Süd-vietnamesischen Metropole Ho Chi Minh City, dem vormaligen Saigon. Besichtigungen, Einkäufe und vor allem der ausgiebige Genuss des Nachtlebens bildeten einen würdigen Abschluss unserer gemeinsamen Reisen.
Während die beiden noch für eine Woche zu einer thailändischen Insel aufbrachen, um noch etwas Strand- und Badeurlaub anzuhängen, saß ich schon wieder im Bus zurück nach Siem Reap, weil am nächsten Tag bereits die nächste Gruppe im Anflug war.
Meine Freundin Sabine, ihr Cousin Günter mit seiner Frau Brigitte – ebenfalls Freunde, flogen für einen 14-tägigen Kambodscha Urlaub ein. Der Empfang am Flughafen war standesgemäß mit Tuk Tuk, das erste Getränk am Abend etwas mühsam, da eine 30-stündige Anreise hinter ihnen lag.
Zwei Tage in Angkor Wat waren vollkommen ausreichend bei Temperaturen jenseits von 40 Grad. Wir sind tapfer die wichtigsten Anlagen durchgegangen bevor es wieder mit dem Boot in den Süden nach Phnomh Penh weiterging.
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Phnom Penh gings per Taxi weiter in den Süden nach Kampot – sozusagen dorthin wo der Pfeffer wächst. Die Moped-Tour war ob der Hitze und des Staubes ziemlich anstrengend – trotzdem ist es eine malerische Gegend, ein altes französisches Kolonial-Städtchen mit besonderem Flair.
Zum Abschluss fuhren wir noch für ein paar Tage auf die Insel Koh Rong, mieteten dort einfache Strandhäuser um zumindest etwas Badeurlaub und Erholung von den vorangegangenen Strapazen zu erlangen, bevor es für die drei wieder nach Hause nach Graz zurückging. Es waren wirklich sehr angenehme und entspannte Wochen – richtiger Urlaub halt.
Nach einem letzten Umtrunk auf der Dachterrasse unseres Hotels saß ich am nächsten Morgen schon wieder im Bus Richtung Siem Reap, während die drei auf dem Weg zum Flughafen waren.
Meine beiden Kumpel Günter und Mandi aus Graz waren am gleichen Tag im Anflug aus Graz, diesmal kam ich leider etwas zu spät und konnte sie nicht vom Flughafen abholen. Auch hier stand jetzt für mich wieder das gleiche Programm bereit – Angkor Wat. Es war jetzt mein vierter Besuch der Tempelanlagen, das 3. Mal innerhalb eines Monats – schön langsam kannte ich jeden Stein beim Vornamen. Wie auch immer – auch die beiden haben sich bei fast unmenschlichen Temperaturen tapfer durchgeschlagen.
Diesmal ohne Zwsischenstopp in Phnom Penh, fuhr das Taxi mit uns einen ganzen Tag von Siem Reap nach Kampot. Ein Tagesausflug mit den Mopeds durchs Hinterland musste reichen, weil das Hauptziel dieses Aufenthaltes war Erholung. Wir wollten so schnell wie möglich auf die Insel Koh Rong kommen.
Wir hatten 8 Nächte ein eigenes Strandhaus – unser Wohnzimmer war aber das 20 m entfernte Restaurant des Palm Beach Resorts. Eigentlich hatte ich bereits an einem anderen Strand Unterkünfte reserviert – die hatten die Reservierung aber verschlampt. Dass wir an den Palm Beach ausweichen mussten, war ein reiner Glücksfall.
Das Wetter war durchwegs schön und wir hatten viel zu lachen. Die Highlights dieses Aufenthaltes waren zum Einen ein Kochkurs, denn wir in einem nahe gelegenen Dorf besuchten. Dazu mussten wir mit den Kajaks dorthin fahren.
Das Zweite waren unsere geschlossenen Billiard-Meisterschaften. Jeden Tag so zwischen 6 und 8 Partien sorgten für ausreichend Spaß. Zum Ausgang kann ich nur folgendes sagen: ich bin als krasser Aussenseiter in das Rennen mit ausgefuchsten Halb-Profis gegangen und wurde nach hartem Kampf schlussendlich hervorragender Dritter – während einer der beiden Favoriten gerade einmal Vorletzter geworden ist und der andere war nur knapp zwei Plätze vor mir.
Leider ging auch diese Zeit vorbei. Während die Beiden von Phnom Penh heimflogen, saß ich wieder einmal im Bus Richtung Saigon und war das Erste mal nach sieben Wochen so richtig alleine. Diese Zeit war entspannt und sehr angenehm, trotzdem bei diesem Programm auch anstrengend. Werde mich mit Ruhe auf meine nächsten Vorhaben vorbereiten – habe schließlich noch einiges vor hier in Süd-Ost-Asien.
Lg Heinz