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#1 – Motorrad und Vorbereitung in Saigon

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Die lokale Story – was so passiert ist

Zwölf Tage Tage hatte es gedauert, bis ich Saigon in Richtung Norden wieder verlassen konnte. Zuerst musste ich mich vom Urlaub erholen, dann auf die Schnelle ein passendes Motorrad finden und schließlich meinen Führerschein machen lassen. Das mit der Fahrerlaubnis ist so eine Sache. Normalerweise braucht man keine, schon gar nicht als Ausländer. Die meisten Polizisten schrecken davor zurück, einen Europäer aufzuhalten – Englisch ist bei der Polizei nicht sehr weit verbreitet, sie möchten sich also auf Grund von Verständigungsproblemen nicht die Blöße geben. Aber es ist halt wie mit Versicherungen – man braucht sie nur wenn etwas passiert. Als Ausländer wird man im Falle eines Unfalles generell benachteiligt, bei Personenschäden geht man ins Gefängnis ohne Führerschein, egal ob man Schuld ist oder nicht. Nachdem die Internationalen Führerscheine in Vietnam nicht akzeptiert werden, ist es also besser wenn man sich für wenig Geld seinen EU-Führerschein umschreiben läßt – sozusagen als billige Gefängnisversicherung.

Ich kenne Ho Chi Minh City (Saigon) ziemlich gut, war schon oft hier. Es ist eine sehr mondäne Stadt und wenn man möchte, steppt in der Nacht der Bär. Ich habe einige Bekannte hier, mit denen man das eine oder andere Bier trinken kann – also war es keine große Belastung die Zeit hier zu verbringen.

Das mit dem Motorrad kaufen kann in Vietnam eine teuere Angelegenheit werden. Zum einen wird man als Ausländer gnadenlos über den Tisch gezogen, wenn man sich nicht auskennt, besonders wenn man im Touristenviertel versucht ein Bike zu erstehen. Zum anderen gibt es auf Motorräder und Autos eine Einfuhrsteuer von 120% – d.h. die Dinger sind generell doppelt so teuer wie bei uns.

Ich hatte mir einige angesehen und wollte mir schon eines bei einem Händler in einem entlegenen Bezirk kaufen, war mir eigentlich schon handelseinig.

Wie der Zufall so spielt, habe ich kurz vorher noch einen jungen Slowenen kennengelernt, der in Hanoi ein Motorrad gekauft hatte und es ziemlich dringend loswerden wollte. Es entsprach zwar nicht meinen Vorstellungen in Bezug auf die Motorisierung, aber nach einer kurzen Testfahrt war ich bereit, einen Kompromiss einzugehen. Er hatte versucht, bei einigen Händlern das Bike abzustoßen, aber so wie beim Verkauf ist es natürlich auch beim Einkauf – man wird über den Tisch gezogen. Ziemlich Desillusioniert kam er schließlich mit mir ins Gespräch – er hatte das Motorrad nur sehr kurze Zeit – von mir bekam er einen realistischen Preis, trotzdem hat er einiges an Geld verloren.

Mein neuer Begleiter war natürlich zuerst einmal für die Reise vorzubereiten. Radlager, Bremsbeläge und Öl waren zum tauschen, bevor es richtig los gehen konnte. Schließlich werden in den nächsten Monaten einige tausend Kilometer gemeinsam zu absolvieren sein. Das einzige, was ich trotz mehrfacher Versuche nicht zum laufen gebracht habe, ist der Tachometer. Aber wer möchte schon wissen, wie schnell ich unterwegs bin – wichtig ist, man sieht die anderen immer im Rückspiegel.

Das passende Equipment war auch schnell gefunden – ein relativ guter Helm, Protektoren und was man sonst noch halt braucht für eine längere Reise. Ich habe den besten Helm genommen, der erhältlich war – dementsprechend teuer war er für vietnamesische Verhältnisse – ein chinesisches Fabrikat um umgerechnet 80 EUR. Hier bekommt man Helme schon ab 5 USD – die meisten haben einen Helm auf für 10 – 15 USD. Dementsprechend stand mein Helm im Mittelpunkt des Interesses – während der ersten Tage in Saigon wurde ich bei Fahrten durch die Stadt täglich mehrmals von Leuten angesprochen und gefragt, wie teuer der Helm sei. Das Motorrad interessierte niemanden.

Wie auch immer – am 30.3. 2017 war der Aufbruch in den Norden angesagt. Das Ziel ist in den nächsten Monaten, ausgiebig interessante Routen in Vietnam und Laos zu befahren. Ich habe diesmal zwar etwas viel Gepäck mit, aber wir werden das schon schaffen. Die erste Station wird Dalat sein, eine ruhige Stadt in den nördlichen Hügeln.

LG Heinz

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