ende +43 699 131 88 770 tour@travel-with-henry.com

Übersicht

Konark, Odisha 752111, India

Die lokale Story – was so passiert ist

Nach den Sundarbans gings nochmal für eine Nacht zurück nach Kolkata, um direkt am nächsten Morgen in Richtung Süden, in den Bundesstaat Odisha weiterzufahren. Meine Ziele in Odisha – das übrigens bei meinem letzten Aufenthalt noch Orissa hieß – sind der Sonnentempel von Konark und Bubaneshwar, die Hauptstadt des Staates. Ungefähr 550 km bei mehr als 45° C lassen schon einmal erahnen, was in den nächsten Wochen und Monaten auf mich zukommen wird.

 
 
 

Nach ungefähr 12 Stunden war das Ziel, die Stadt Konark an der Ostküste Indiens zum Golf von Bengalen erreicht. Anfang April ist es schon ziemlich heiß, also sind kaum ausländische Touristen um diese Jahreszeit anzutreffen. Deshalb war es für mich auch nicht schwierig, rasch ein Zimmer mit Klimaanlage zu finden. Noch am Abend konnte ich mit meinen Stativ ausgerüstet auf der Mauer des berühmten Sonnentempels die ersten Nachtfotos schiessen.

 
 

Der Sonnentempel von Konark stammt aus dem Jahre 1255, genießt besonderen Schutz als UNESCO World Heritage Site und gehört  zu der vom Ministerium für Tourismus herausgegeben Liste der „7 Wunder Indiens“.

Fast in jedem Land Asiens ist es üblich, das ausländische Touristen für den Besuch einer Kulturstätte mehr bezahlen müssen, als Einheimische. In Indien ist der Unterschied des Ticketpreises für die lokale Bevölkerung besonders augenscheinlich – Als Ausländer bezahlt man ungefähr das 17-fache des normalen Eintrittspreises.

Wobei die umgerechnet 7€  Eintrittspreis für so ein Monument für westliche Verhältnisse noch immer ein Klax ist. Vor allem wenn man bedenkt, mit welchen Kosten die Erhaltung und Renovierung der Anlagen verbunden sind. Ich möchte hier nicht näher auf die Geschichte, die religiösen und kunsthistorischen Aspekte dieser Anlage eingehen, all diese Dinge kann man einfach im Internet nachlesen. Ich kann nur empfehlen, wenn man hier her kommt, sollte man sich ausreichend Zeit für dieses Kunstwerk nehmen.

 

Als ich vor 9 Jahren auf meiner damaligen Motorrad-Tour hier vorbeikam, wurde ein enormer Aufwand bei den Instandhaltungsarbeiten betrieben. Zig Männer waren damit beschäftigt, mit normalen Zahnbürsten die feinen Gravuren der gesamten Anlage zu reinigen.

Wie vor jedem Tempel findet man auch hier Menschen, die von Almosen leben müssen. Besonders beeindruckt war ich von einer älteren Frau, die nicht größer als 80-90 cm war.

 

Von Konark gings vorerst noch weiter entlang der Küsten in Richtung Süden bevor ich zurück nach Westen in die Hauptstadt Bubaneshwar fuhr.

Bubaneshwar hat ungefähr 850.000 Einwohner und ist eigentlich eine kleinere, normale indische Stadt – wären da nicht die mehr als 1.000 Hindu-Tempel, die sich über das gesamte Stadtgebiet verstreuen. Ich habe mir einige angesehen,  mir dabei aber keinen einzigen Namen eines Tempels gemerkt.

 

Bei dieser Anzahl von Tempeln kann man immer wieder Brahmanen, also Priester, Mitglieder der höchsten Kaste bei ihren Zeremonien beobachten.

Neben dem Besuch von Kulturgütern musste meine Prinzessin das erste Mal überarbeitet werden. Zum einen war mir auf der Fahrt nach Bubaneshwar der Auspuff herunter gebrochen. Ein Schraube hatte sich gelöst, das Problem war schnell mit etwas Bindedraht behelfsmäßig gelöst. Trotzdem gehörte er wieder richtig fixiert.

Zum anderen verlor ich etwas Öl – eine Dichtung schlug leck –  das konnte man nicht aufschieben. Normalerweise sind auch in Indien die größeren Geschäfte Sonntags geschlossen. Aber die kleinen Workshops, also Mechaniker kennen keine freien Tage. Das ist einer der Vorteile meines Motorrad-Modells. Es wird seit mehr als 70 Jahren gebaut und ist seit dieser Zeit weit verbreitet. Jeder Mechaniker kann die Bullet reparieren und die notwendigen Ersatzteile sind im ganzen Land schnell und günstig verfügbar.

Bei einem kleinen Mechaniker in Bubaneshwar – 3l Motoröl, eine Dichtung und ein Siegel, 2 1/2 Arbeitszeit für ungefähr 12 Euro…

Bei der Gelegenheit hatte ich den Polizei-Chef von Bubaneshwar kennengelernt. Er ist ebenfalls  Besitzer einer Royal Enfield Bullet aus den 1960er Jahren. Nachdem er schon immer den gleichen Mechaniker aufsucht, sind wir relativ schnell bei einem Tee ins Gespräch gekommen. Er war wirklich außergewöhnlich Stolz auf sein akribisch gepflegtes Motorrad. Er hat mir eine seiner Visitenkarten gegeben und gesagt, sollte ich irgendwo in Indien Schwierigkeiten haben, könne ich ihn gerne anrufen. Natürlich kann man sich auch in Indien auf solche Aussagen nicht verlassen, aber es ist immerhin gut bei Kontrollen in Indien so eine Karte aus der Tasche ziehen zu können und zumindest damit zu drohen, man werde einen „engen Freund“ anrufen.

LG Heinz

Leave a Reply

Kopiert!