ende +43 699 131 88 770 tour@travel-with-henry.com

#16 – Die Höhlen von Ajanta

Travel with Henry > Alle Abenteuer > #16 – Die Höhlen von Ajanta

Übersicht

Maharashtra 431117, Indien

Die lokale Story – was so passiert ist

Das nächste Ziel sind die Höhlen von Ajanta, im südlich gelegenen Bundesstaat Maharashtra. Bisher waren wir meistens auf Haupt- oder Nebenstraßen unterwegs gewesen, die Beläge waren zwar nicht immer gut, aber man kam halbwegs voran. In dieser Gegend befanden wir uns im wirklichen Hinterland von Indien mit weiten landwirtschaftlichen Flächen, Industrie und Handwerk gibt es nur in den Ballungszentren. Natürlich hätten wir es als Biker einfacher haben können um über einen Umweg auf größeren, stark befahrenen Straßen nach Ajanta zu gelangen. Wir wählten aber die Diretissima – d.h. die kürzeste mögliche Verbindung nach Süden. 300 km auf Feldwegen und landwirtschaftlichen Straßen bedeutete eine Reihe von eindrucksvollen Begegnungen in den Dörfern, wenig Verkehr und vor allem eine Menge Motorrad-Spaß.

Obwohl die Menschen in den Dörfern kaum Englisch sprechen, war es nie ein Problem, etwas zu trinken und zu Essen zu bekommen. Auch hier waren wir natürlich die Attraktion. An den Begegnungen mit den Menschen konnten wir erkennen, dass es hier ganz anders läuft – die Leute sind um einiges zurückhaltender. In einigen Dörfern waren wir für die Bewohner sicherlich die ersten westlichen Ausländer, die sie persönlich zu Gesicht bekamen.

Bei diesen Touren durchs Hinterland muss man aufpassen – sollte mit dem Motorrad etwas passieren, bekommt man im weiteren Umkreis keine Ersatzteile, da muss man dann halt soweit als möglich improvisieren. Wenn man Pech hat, muss man halt versuchen einen Traktor mir Anhänger zu organisieren, der einen mit dem Motorrad in die nächste Stadt fährt. Trotzdem ist es für mich bei weitem Interessanter und Lustiger, solche Strecken zu fahren.

Die Höhlen von Ajanta wurden in einem U-förmigen Tal von Menschenhand in den Fels getrieben. Die riesigen buddhistischen Höhlentempel von Ajanta mit ihren sehr gut erhaltenen Wandmalereien gehören für mich gemeinsam mit den Höhlentempeln von Ellora zu den beeindruckendsten Kunstwerken menschlichen Schaffens, die ich je gesehen hatte. Ich war bereits vor 10 Jahren hier gewesen und wusste damals schon, sollte ich jemals wieder in dieses Gegend kommen, ist es ein Muß diesen Ort nochmals zu besuchen. 29 Höhlen wurden von buddhistischen Mönchen zwischen dem 2.Jhdt. v. Chr. und dem 5 Jhdt. n. Chr. in mühevoller Handarbeit in die Felsen gemeißelt – die Bauzeit pro Höhle betrug ungefähr 30 Jahre. Ab dem 5. Jhdt. wurden die Buddhisten aus diesem Tal vertrieben, die Höhlen mit der Zeit verschüttet und erst im 19. Jhdt. per Zufall von einer Britischen Militärpatroullie wieder entdeckt. Im Jahre 1983 wurde die ganze Anlage zum Weltkulturerbe ernannt.

Neben indischen Touristen kommen vor allem Buddhisten in Reisegruppen aus der ganzen Welt, um dieses historische Denkmal zu besuchen. Wie es bei Asiaten halt so üblich ist – wenn es etwas anstrengender wird lassen sie sich gerne einmal tragen.

Die Kühle der Höhlen kann man in der Mittagshitze auch zu einem Nickerchen nutzen.

Ajanta kann ich nur jedem empfehlen – ebenso die nur knapp 80 km entfernten Höhlen von Ellora.

LG Heinz

Leave a Reply

Kopiert!