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Đà Lạt, Lâm Đồng, Vietnam

Die lokale Story – was so passiert ist

Der Weg von Saigon nach Dalat war anstrengend. Normalerweise sind 300 km an einem Tag kein Problem, aber auf den Hauptstraßen kann man hier kaum fahren, weil der LKW- und Busverkehr ist gleich wahnsinnig wie in Indien. Auf Nebenstraßen braucht man sowieso länger und wenn es dann noch heftige Gewitter gibt, dann muss man halt immer wieder eine Pause einlegen. Zusätzlich ist mir diesmal bei diesen Wetterverhältnissen wieder einmal mein Handy abgesoffen – also war noch ein extra Stopp für mehr als eine Stunde in einer etwas größeren Stadt bei einer Reparatur-Werkstätte fällig, um den Wasserschaden schnellstmöglich beheben zu lassen. Ohne passendes Navigationsgerät wäre ich ziemlich aufgeschmissen. Deshalb bin ich bei meiner ersten größeren Fahrt gleich einmal 10 Stunden auf diesem Bock gesessen.

Da Lat ist eine mittlere Stadt mit ungefähr 200.000 Einwohnern im südlichen Teil des zentralen vietnamesischen Berglandes. Es ist eine richtige Hill Station – so wie ich mir die indischen Hill Stations immer vorgestellt hatte, auf dem Subkontinent aber nie zu finden waren. Es liegt auf ungefähr 1.400 m Seehöhe und hat dadurch ein weitaus angenehmeres Klima als in den heißen Küstenregionen oder im Süden des Landes. Gemeinsam mit dem täglichen Regen während meines Aufenthaltes, lies es die Außentemperaturen auf unter 20 Grad abkühlen.

Es ist eine angenehme Stadt und es gab ausreichend zu besichtigen in den Regenpausen. Wie z.B. die Linh Phuoc Pagode am Stadtrand oder den Bao Dai Sommer Palast des letzten Königs von Vietnam. Dieser Palast ist äußerst schlicht, liegt aber in einer schönen Gartenanlage. Wenn man so wie ich das Pech hat, dass zur gleichen Zeit ungefähr 200 Schulkinder den Palast besuchen, wird es schon etwas stressig.

In den grünen Hügeln rund um Dalat findet man eine Reihe von Plantagen. Der Hauptanbau ist Kaffee, es werden aber auch Früchte und Tee angebaut. Mit dem Motorrad lässt sich die Gegend leicht erkunden, gerade im Süden findet man einiges Interessantes. Beeindruckend ist der Linh An Tempel, etwa 30 Km außerhalb der Stadt. Gerade der riesige silberne Buddha ist ein besonders sympathischer Bursche. Wenn man groß genug ist und die Zehen erreicht, sollte man sie berühren, weil es Glück bringen soll.

Insekten sind reich an Proteinen uns stehen in ganz Süd-Ost-Asien auf dem Speiseplan der Leute. Die Tiere werden nicht in freier Natur gefangen sondern gezielt gezüchtet. Ich war auf so einer Grillen-Farm und habe mir dort das Angebot genauer angesehen. Neben den Grillen wird auch noch Reis-Schnaps destilliert – die Spezialität des Hauses war ein mit Grillen versetzter Schnaps und geröstete Grillen mit süßer Chilli-Sauce. Sowohl die Spirituose als auch der Insekten-Snack haben hervorragend geschmeckt.

Die Hauptattraktion für Besucher dieser Region ist aber der Kaffee. Vietnam besitzt die 2. größten Kaffeeanbauflächen weltweit und man findet hier in diesem hügeligen Gebiet mit seinem milderen Klima riesige Plantagen. Es gibt nicht nur den normalen Kaffee sondern auch die teuerste Kaffeesorte der Welt: den berühmten Wiesel-Kaffee. Kaffeebohnen werden an Wiesel (eigentlich ist es eine bestimmte Katzenart werden aber als Wiesel bezeichnet) verfüttert. Die Tiere verdauen die Bohnen und fermentieren sie in ihrem Darmtrakt, bevor sie wieder ausgeschieden werden. Dann wird der Kaffee weiterverarbeitet, bis er schließlich getrunken werden kann. Je nachdem wo man solch einen Kaffee kauft, bezahlt man zwischen 60 und 100 USD für einen Kilo. Ich habe eine solche Kaffee-Farm besucht und eine Tasse getrunken – schmeckt hervorragend.

Vier Tage reichten aber für Dalat – also geht’s einmal weiter an die Küste – in Richtung Nha Thrang.

LG Heinz

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