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Seidenstraße & Pamirs #16 – Goodbye Pamirs

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Übersicht

Karakol, Kyrgyzstan

Die lokale Story – was so passiert ist

Die letzten Tage im Pamir gehörten dem Kara-Kol – dem größten See Tajikistans im Nord-Osten der Hochebene. Der Weg dorthin führte über den Pamir-Highway und den 4655 m hohen Akbaital-Pass, der Straßenbelag war wie immer – Schotter und Wellblech, also in schlechtem Zustand. Kati litt extrem unter dem Sauerstoffmangel, mit 30 Km/h gings in dichtem Schneefall bergauf. Der Leistungsabfall scheint bei hoher Luftfeuchtigkeit noch höher als bei trockenen Bedingungen.

Beim Verlassen von Murghab nochmals ein kurzer Blick auf die Stadt

Ab dem Pass führt die Straße die nächsten 100 km entlang des Grenzzaunes zu China bis nach Kirgistan. Obwohl sich nicht wirklich viel verändert, wirkt dieser Bereich rund um den Kara-Kol noch unwirtlicher als der Rest des Pamirs. Sven Hedin gelangte auf seiner Reise durch West-China und Zentralasien von Kashgar aus mehrmals an den See – auch im Winter – und beschrieb seine Aufenthalte dort als die extremsten und kältesten Erlebnisse auf seinen Reisen.

Der Grenzzaun zu China direkt an der Straße – zu Sowjetzeiten stand der unter Strom, heute nicht mehr. Das führt dazu, daß in kalten Wintern von den hier lebenden Menschen Zaunpfosten gestohlen und als Brennmaterial verwendet werden. Jedes Frühjahr muss er aufs Neue repariert werden.

Der Ort Karakol – direkt am See gelegen…und die Umgebung. 

Trotz der wärmenden Abendsonne war dies bisher der kälteste Ort meiner Reise

Der Blick über den See in Richtung Alai-Range entschädigt die extremen Witterungsbedingungen.

20 km südlich von Karakol gelangt man 7-stündiger Wanderung auf den 5050m hohen Pik Ortobosz, von wo aus man einen herrlichen Rundblick über die Bergwelt und den See geniessen kann. Einziger Wermutstropfen waren die eisige Kälte und der Wind, längere Ruhezeiten waren deshalb unmöglich.

Der Aufstieg auf den Ortobosz mit Spuren von Marco-Polo-Schafen

Im Osten befindet sich der chinesische Sarykol-Gebirgszug

Nach knapp 4000 km und 5 Wochen in Tajikistan heißt es Abschied nehmen. Die Fan Mountains und der Pamir waren bisher in allen Bereichen der Höhepunkt meiner Reise. Egal ob es sich um das Motorrad fahren, die Natur und Berge oder die Gastfreundlichkeit der Menschen handelt, es wird in jedem Fall schwer das hier Erlebte zu Steigern.

Auf den letzten Kilometern in Tajikistan nochmals der alte russische Jeep UAZ – braucht 20 Liter auf 100 km, ist extrem spartanisch ausgestattet aber sehr geländegängig

An der tajikisch / kirgisischen Grenze – nochmals mussten auf der tajikischen Seite Bakshish-Forderungen abgewehrt werden bevor es 30 km durchs Niemandsland stetig bergab ging.

Die Kirgisen nehmen die Einreise sehr ernst – jeder wird systematisch mit Hunden auf Drogen überprüft. Nach weiteren 30 Km gelangt man nach Sary-Tash – den ersten kirgisischen Ort nach dem Pamir – innerhalb von kurzer Zeit überwindet man 1500m Höhenunterschied und die Temperaturen steigen um 20 Grad. Von dort ist man in 3 Stunden in Osh – nochmals 1500 m runter und weitere 20 Grad rauf.

Die ersten kirgisischen Hirten

Pik Lenin – eigentlich wollte ich den Berg besteigen, aber die schlechten Wetterbedingungen in den Pamirs würden eine zu lange Wartezeit bedeuten.

Von Sary-Tash der Blick zurück zu den Bergen des Pamirs

Der Weg runter nach Osh mit idealen Kati-Bedingungen – mit dem Jeep dauerts 6 Stunden, Kati schaffts in 2.

Osh war früher ein Handelszentrum und zentraler Umschlagplatz auf dem Weg von/nach China, den zentralasiatischen Staaten und den Ländern an der westlichen Seidenstraße. Heute ist die Stadt Knotenpunkt für Rucksacktouristen auf dem Weg zwischen West-China und Uzbekistan. Nachdem Kirgistan vollständig touristisch erschlossen ist, trifft man hier wieder auf Massen von Individualreisende, die getreu Lonely Planet hier Pause einlegen. Nach 5 Wochen Tajikistan ist der riesige Bazaar eine willkommene Abwechslung und gibt Gelegenheit, neben Obst und Gemüse im Überfluss auch jene Dinge zu beschaffen, die in den Bergen verloren gingen oder zerstört wurden. Nachdem man hier hauptsächlich Waren aus dem nahe gelegenen China findet, sind die Produkte durchgehend billig aber leider von bescheidener Qualität. Osh war auch für mich der ideale Ort für ein paar Tage Regeneration.

Also, bei Obst und Gemüse habe ich immer wieder zugegriffen… aber auf fleischliche Genüsse verzichtet man bei solch einem Anblick gerne.

Die Anzahl der Guesthouses und Hotels ist ebenso überschaubar wie die der Restaurants und Bars. Man trifft also immer auf andere Reisende, mit denen man einen gemütlichen Abend verbringen kann.

Die beiden Chinesen sind Filmemacher, arbeiten für National Geographic Asia und drehen gerade eine Dokumentation über ihre Reise per Autostopp von Peking nach Berlin.

Ein Burgenländer der mit dem Fahrrad von Süd-Ostasien über China auf dem Weg nach Hause ist, eine Japanerin auf Weltreise, Dennis der Belgier, ein israelischer Banker mit amerikanischem Pass der 2 Monate mit dem Rucksack Abstand von der Finanzkrise gewinnt und ein junger Franzose, der seit 3 Monaten durch Kirgistan wandert.

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